Was ist taktische Einsatzmedizin

Die Taktische Einsatzmedizin ist eine Form der Notfallmedizin, die ursprünglich für Angehörige von militärischen Streitkräften als Tactical Combat Casualty Care (TCCC) entwickelt und für die Polizei und zivile Rettungsdienste als Tactical Emergency Medical System (TEMS) adaptiert wurde.

In Einsätzen mit erhöhter Gefährdung – sei es ein Fall von häuslicher Gewalt mit einer Waffe oder ein Terroranschlag – können die zivilen Rettungskräfte aus Gründen des Eigenschutzes nicht mehr vor Ort agieren. Eine Erstversorgung unter erhöhter Gefährdung kann somit nur durch die anwesenden Polizeikräfte oder durch speziell geschultes Rettungspersonal geleistet werden. Hier kommt die Taktische Einsatzmedizin zum Zug.

Was ist taktische Einsatzmedizin

Die Taktische Einsatzmedizin unterscheidet sich insbesondere in den folgenden Punkten von der klassischen Ersten Hilfe im zivilen Umfeld:

  • Erhöhte Gefährdung durch die taktische Lage
    -->Die Taktik hat Vorrang vor der Medizin
  • Kein Einsatz der zivilen Rettungskräfte in gefährlichen Zonen möglich
    -->Die Rettungskräfte kommen nicht zum Verletzten, der Verletzte muss zu den Rettungskräften gebracht werden
  • Teilweise andere Verletzungsmuster als bei medizinischen Notfällen im zivilen Umfeld
    -->Insbesondere Schnitt-, Stich, Schuss- und Explosionsverletzungen aber auch stumpfe Traumata, Verbrennungen, Verätzungen, usw.


behandlungsalgorithmus

Weltweit existieren in der Taktischen Einsatzmedizin verschiedene Algorithmen für die Behandlung von Verletzten im taktischen Umfeld. Da jedoch alle Algorithmen dem Grundsatz «treat first what kills first» folgen, sind die Behandlungsprioritäten und die medizinischen Massnahmen nahezu identisch.

Die SVTM setzt seit Jahren auf den Algorithmus XABCDE und bietet für ausgebildete Einsatzkräfte (Level A) und Medics (Level B) eine entsprechende Taschenkarte an. Der Algorithmus XABCDE entspricht den internationalen Standards von PHTLS und TCCC.

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